Zahnärztliche Schlafmedizin

Verschiedene Lösungen gegen Schnarchen

Schlafen sie bereits getrennt, weil ihr Partner ihr Schnarchen nicht mehr aushält? Wissen Sie abends schon, dass sie sich morgens nach dem Aufwachen wie gerädert fühlen und den ganzen Tag erschöpft sein werden?
Knapp 30 % der deutschen Bevölkerung leiden unter der nächtlichen Ruhestörung Schnarchen. Etwa 60 % der Männer und 40 % der Frauen über 60 Jahren sind von unterschiedlichen Arten von nächtlichen Atemstörungen betroffen, wozu unter anderem das Schnarchen gehört.

Was genau ist Schnarchen?

Während des Schlafes kommt es zur Erschlaffung der Muskulatur, wodurch der Unterkiefer zurückfällt und der Rachenraum eingeengt wird. Wenn dadurch die Atemluft nur noch wenig Platz hat, kommt es zum Vibrieren der Rachenweichteile und damit zu den typischen Schnarchgeräuschen. Bei ungünstigen Voraussetzungen (z.B. Schlafen auf dem Rücken, Übergewicht bzw. erhöhter BMI) können die Atemwege zeitweise ganz verlegt werden und die Atmung verhindert sein. Um nicht zu ersticken führt das Gehirn eine Weckreaktion aus der Tiefschlafphase durch, so dass dann die Atmung wieder funktioniert. Diese sogenannte Schlafapnoe, bei der bis zu 600 Atemaussetzer pro Nacht auftreten und bis zu 2 Minuten anhalten können, stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar und sollten erfolgreich erkannt und therapiert werden.

Wie wichtig ist gesunder Schlaf?

Vielen ist bewusst, dass ein gesunder Schlaf wichtig ist für die effektive körperliche Erholung und Regeneration nach einem anstrengenden Tag. Im Durchschnitt 7 Stunden Schlaf sind optimal. Den meisten Menschen ist aber nicht klar, welche gesundheitlichen Probleme mit einem gestörten Schlaf einhergehen können. Normales Schnarchen bringt zunächst keine ernsthaften Probleme mit sich – mal abgesehen vom schief hängenden Haussegen, wenn der Schlaf der Partnerin oder des Partners ständig gestört ist. Wenn das Schnarchen allerdings mit gefährlichen Atemaussetzern verbunden ist, können unter anderem Gesundheitsprobleme resultieren.

Mögliche Folgen der Schlafapnoe

  1. Tagesschläfrigkeit -  bis hin zu gefährlichem Sekundenschlaf. Ab einer bestimmten Anzahl an Atemaussetzern pro Stunde kann laut Strassenverkehrsordnung die Fahrerlaubnis erlischen
  2. Bluthochdruck (Hypertonie) – ca. ein Drittel der Patienten mit Bluthochdruck leiden an Schlafapnoe
  3. Herzkrankheiten - Herzinsuffizienz und Herzinfarkt werden begünstigt
  4. Schlaganfall - mehrere Studien zeigen einen  Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle.
  5. Typ-2 Diabetes - knapp die Hälfte der Patienten mit Typ-2-Diabetes leiden auch an einer Schlafapnoe
  6. Depressionen - Studien belegen einen eindeutige Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und schwerer Depression

Schnarchen und Schlafapnoe - welche Therapieoptionen gibt es?

Ist es lediglich das Schnarchen, das die nächtliche Ruhe von Ihnen und Ihren Liebsten stört, dann können wir Ihnen in unserer Zahnarztpraxis durch eine sogenannte UnterkieferProtrusionsSchiene (UPS oder Schnarcherschiene) effektiv helfen. Mit Hilfe dieser Schnarchschiene werden durch Vorverlagerung des Unterkiefers indirekt Zunge und Rachenmuskulatur vorn und damit die Atemwege offen gehalten werden. Die Schnarchschienen werden nach Gebissabdrücken oder einem Intraoralscan individuell für den Patienten angefertigt. Sie bestehen aus einer Ober- und einer Unterkieferschiene, die mit einer Apparatur so verbunden sind, dass der Unterkiefer nach vorne positioniert wird.

Bei zusätzlicher Schlafapnoe muss zunächst von einem ärztlichen Schlafmedizinier (HNO, Internist etc. mit spezieller Zusatzausbildung) die Erkrankung diagnostiziert werden. Durch eine nächtliche Schlafaufzeichnung in einem Schlaflabor kann das Ausmaß der Schlafstörung genauer ermittelt und danach die geeignete Therapie ausgewählt werden.

Die bekannteste Therapieoption ist die Anwendung einer Überdruck-Atemmaske (CPAP-Therapie), welche für gesetzlich versicherte Patienten gemäß Richtlinien grundsätzlich die erste Therapiewahl ist. Viele Studien haben aber mittlerweile eindeutig gezeigt, dass besonders in leichten und mittelschweren Schlafapnoe-Fällen die Unterkieferprotrusionsschiene eine gleichwertige Therapievariante gegenüber der Überdruck-Atemmaske darstellt. Da der Anwendungskomfort der Unterkieferprotrusionsschiene für viele Patienten allerdings deutlich höher ist, wird sie vielfach bevorzugt.

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