Zahnfüllungen in Bremen

Ein Zahn hat durch Karies ein Loch bekommen oder es ist ein Stück vom Zahn abgebrochen. Zur Reparatur des Defektes stehen verschiedenste Füllungsmaterialien zur Verfügung. Während im Frontzahnbereich hauptsächlich zahnfarbene Kunststoffe zum Einsatz kommen, ist die Materialauswahlmöglichkeit im Seitenzahnbereich vielfältiger. In Abhängigkeit von der Größe und Lage des Defektes sowie dem Wunsch und den finanziellen Möglichkeiten des Patienten stehen Materialien wie Kunststoff, Keramik, Edelmetalllegierungen und Amalgam zur Verfügung.

Direkte Füllungen

Zahnfüllungen aus plastischem Material (Komposit, Zemente, Amalgam) werden vom Zahnarzt direkt im Mund angefertigt. Sie sind bei entsprechenden Voraussetzungen mit einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis in einer Sitzung abzuschließen und sind für viele Situationen eine hervorragende Behandlungsoption. Je nach Ausgangssituation und Zahnposition (Frontzahn – Seitenzahn) gibt es folgende Füllungestypen:

  • Kompositfüllung
  • Compomere- oder Glasionomerzement-Füllung
  • Amalgamfüllung

Kunststoffe (Composites)

Kunststoffe werden als Füllungsmaterial seit vielen Jahren im Frontzahngebiet eingesetzt. Doch erst seit der intensiven Amalgamdiskussion sind die Komposits ausgiebig weiterentwickelt worden, so dass sie heute auch den hohen Belastungen im Backenzahnbereich gewachsen sind. .
Die häufig verwendete Bezeichnung “Kunststofffüllung” ist dabei nicht ganz korrekt: zu 70-80 % bestehen die Komposits (engl.: zusammengesetzt, gemischt) aus Glas- oder Keramikteilchen (Füller) und nur zu 20-30 % aus speziellem Kunststoff (Matrix). Als Paste in den Zahn eingebracht, wird das Komposit anschließend unter Einwirkung von sehr hellem, blauen Licht ausgehärtet.

Nur die korrekte Durchführung aller Arbeitsschritte zur Herstellung einer modernen Kompositfüllung gewährleistet neben einer hervorragenden Ästhetik eine langfristig funktionierende Restauration und einen Schutz des Zahnes vor weiterer Zerstörung. Jedoch ist der Arbeits- und Materialaufwand um ein Mehrfaches höher, als bei einer Amalgamfüllung, welche als Grundversorgung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird. Kassenpatienten müssen daher in der Regel einen Anteil der Mehrkosten, welcher sich nach der Größe der Kompositfüllung richtet, selber übernehmen.

Vorteile von Kunststoffen

  • schnelle Verarbeitung
  • zahnfarben
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Nachteile von Kunststoffen

  • hohe Fehleranfälligkeit bei erschwerter Trockenlegung und Feuchtigkeitszutritt während der Verarbeitung
  • eingeschränkte Stabilität bei großen Defekten

Compomere, Glasionomere

Glas-Ionomer-Zemente (Glasionomere) stellen das einfachste Füllungsmaterial dar, während Compomere als Weiterentwicklung eine Mischung aus den Glasionomeren und den Composites (Kunststoffe) sind. Beide Füllungswerkstoffe sind zahnfarben und bieten aufgrund von Fluoridabgabe einen gewissen Schutz vor neuer Karies, sind aber wegen ihrer eingeschränkten Kaudruckstabilität vor allem im Seitenzahnbereich nicht als langfristige Füllung geeignet. Sie können daher nur als Übergangslösung, z.B. als zeitlich begrenzte Füllung bei Schwangeren, im Milchgebiss oder auch als provisorischer Verschluss zwischen dem Entfernen von Karies oder alten Füllungen und der Versorgung mit laborgefertigten Einlagefüllungen (Inlays), Teilkronen oder Vollkronen angesehen werden. Der Kariesdefekt ist zwar versorgt, aber nicht dauerhaft. Und da fast jede neu gelegte Füllung Zahnhartsubstanz kostet, sollte möglichst immer eine endgültige, langfristige Versorgung des Defektes angestrebt werden.

Inlays

Das Arbeiten im Mund – besonders an den hinteren Seitenzähnen und in Zahnzwischenräumen – erfolgt unter erschwerten Bedingungen. Die bessere Passgenauigkeit bei mehrflächigen Füllungen und die bessere Gestaltung der Kontaktpunkte zum Nachbarzahn und zum Zahn im Gegenkiefer wird in der Regel durch eine laborgefertigte Einlagefüllung (Inlay) erreicht. Ein exakt gefertigtes Inlay ist qualitativ nicht zu übertreffen und kann einen defekten Zahn substanzschonend und langfristig am besten versorgen.

Für die Zähne im Seitenzahnbereich eigenen sich folgende Inlayarten:

Goldinlay

Gold, genauer gesagt eine harte Goldlegierung, ist der am häufigsten verwendete Werkstoff für eine Inlay-Versorgung im Seitenzahngebiet (“Backenzähne”). Gold ist ein sehr verträgliches Material (biokompatibel) und lässt sich von allen Materialien am besten verarbeiten. Vor allem der wichtige Randschluss, der Übergang vom Inlay zum Zahn, kann sehr exakt gearbeitet werden. Je dichter dieser Bereich schließt, umso schwerer können Bakterien eindringen und unter der Füllung wieder für Karies sorgen. Und Inlays aus Gold widerstehen bestens dem hohen Kaudruck, der auf den Backenzähnen lastet. Nachvollziehbar also, dass Goldinlays eine lange Lebensdauer haben: 10, 15 oder gar mehr Jahre sind keine Seltenheit. Es kostet zwar deutlich mehr als plastische Füllungen, aber die Investition lohnt sich auf die Jahre gesehen allemal. Einziger Nachteil: es ist nicht zahnfarbend. Im hinteren, in der Regel nicht einsehbaren Backenzahnbereich fällt dieser Nachteil allerdings kaum ins Gewicht.

Keramikinlays

Der Gesichtspunkt der Ästhetik hat in den Zahnarztpraxen während der letzten Jahre rapide an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Patienten wünschen heute eine “kosmetisch ansprechende” Füllung auch im Seitenzahnbereich. Da plastische Kunststoff-Füllungen (Composites) bei hohen Kaubelastungen nur eingeschränkt verwendet werden können, kommen als Alternative für die zahnfarbene Versorgung nur Keramik-Inlays in Frage.
Im Gegensatz zum Goldinlay werden Keramikinlays allerdings nicht zementiert, sondern in einem sehr aufwendigen Verfahren mit einem speziellen Composite (Kunststoff) “eingeklebt”. Da hierbei die gleiche sensible Technik wie bei den Füllungskunststoffen angewendet wird, ist auch die Gefahr von Verarbeitungsfehlern sehr groß. Bei Kontakt des Zahnes, des Keramikinlays oder des Composite-Klebers mit Feuchtigkeit kommt es zum Scheitern der Verklebung. Es bleiben mikrofeine Spalten zwischen Zahn und Keramikinlay zurück, die schnell von Bakterien besiedelt werden und zur neuen Karies führen können. Besonders bei tiefen Löchern im Zahnzwischenraum ist eine effektive Trockenlegung beim Einsetzen des Keramikinlays häufig nur äußerst schwer zu erreichen.
Werden allerdings alle Voraussetzungen beachtet und die Verarbeitung der verwendeten Materialien korrekt durchgeführt, können Keramikinlays bei guter Mundhygiene des Patienten eine ähnlich lange Lebensdauer aufweisen wie Goldinlays.
Durch die kompliziertere und aufwendigere Verarbeitungstechnik bei Keramikinlays hat das Mehr an Ästhetik allerdings seinen Preis. Keramikinlays sind in der Regel etwas teurer als Goldinlays, was manche private Krankenversicherungen oder andere Kostenerstattungsstellen nicht immer vollständig bezahlen

Vorteile von Inlays

  • schnelle Verarbeitung
  • zahnfarben
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Nachteile von Inlays

  • hohe Fehleranfälligkeit bei erschwerter Trockenlegung und Feuchtigkeitszutritt während der Verarbeitung
  • eingeschränkte Stabilität bei großen Defekten

Was ist der Unterschied zwischen Füllungen und Inlays

Füllungen

  • das Füllungsmaterial wird weich in den Zahn eingebracht, modelliert, sofort ausgehärtet und unmittelbar fertiggestellt.
  • geeignet für den Front- und Seitenzahnbereich
  • eignen sich gut für kleine und mittlere Defektgrößen
  • Zahnsubstanz kann geschont werden, da Füllungen nur geringe Schichtstärke benötigen
  • sehr schwierig Formgestaltung vor allem im Zahnzwischenraum

Inlays

  • optimale Formgestaltung aller Zahnflächen - wesentlich besser als bei plastischen Füllungen
  • eignen sich gut mittlere bis große Defektgrößen
  • es sind zwei Behandlungstermine erforderlich
  • durch Herstellung im Dentallabor und erhöhte Behandlungszeit sind die Kosten höher

Amalgam

Das Amalgam – eine Metallmischung u.a. aus Silber und Quecksilber – wird seit ca. 150 Jahren in der Zahnmedizin als Füllungswerkstoff eingesetzt. Aufgrund seines breiten Einsatzbereiches, der langen Haltbarkeit bei geringen Herstellungs- und Materialkosten ist die Amalgamfüllung heute noch Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen. Doch über keinen zahnärztlichen Werkstoff hat es aufgrund seiner fraglichen Körperverträglichkeit so viele Diskussionen gegeben, wie das Amalgam. Sehr viele Patienten möchten aus Angst vor Nebenwirkungen keine Amalgamfüllungen mehr in ihren Mund bekommen. Sogar die gesetzlichen Krankenkassen haben mittlerweile die Anwendung eingeschränkt. So soll kein Amalgam mehr verwendet werden bei Kindern, bei Frauen im gebärfähigen Alter sowie bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung oder einer nachgewiesenen Amalgamallergie.

Ablauf von Füllungen

Zahnfüllungen – diese Behandlungsschritte sind notwendig

1. lokale Betäubung des Zahnes bei Bedarf

2. Ausbohren von kariös erweichter und zerstörter Zahnsubstanz sowie altem Füllungsmaterial

3. Präparieren einer speziellen „Kavitätenform“ für eine plastische Füllung oder für ein Inlay

4. a) Herstellung einer plastischen, direkt eingebrachten Füllung (z.B. Composite):
a. direktes Einbringen des Füllungsmaterials
b. Modellation der Füllung entsprechend der Zahnform
c. Aushärten des Füllungsmaterials (Composite) mit speziellem Licht
d. Ausarbeitung der gehärteten Füllung, Anpassung an die Nachbarzähne und abschließende Politur

4. b) Herstellung eines Inlays
a. Abformung des Zahnes mit konventionellem Abdruckmaterial oder digitale Abformung mit einem Intraoralscanner
b. provisorischer Verschluss der Kavität
c. Herstellung des Inlays im praxiseigenen Meisterlabor
d. Einsetzen des Inlays in einem zweiten Termin